Schlagwort-Archive: Dan Goldstein

Wirkt ein Commitment noch, nachdem es abgelaufen ist?

Eine beliebte Form von Commitments sind Neujahrs-Vorsätze. Die halten allerdings nie lange.

Doch wie steht es mit ernsthaftem Commitment aus? Was passiert, wenn man sich vornimmt, ein Jahr lang jede Woche 10 km zu joggen oder innerhalb eines halben Jahres 10 kg abzunehmen?

In der Regel funktioniert das gut. Auch theoretisch ist das in mehreren konzeptualisiert. Nach der Zielsetzungstheorie von Latham und Locke wirken Ziele als Motivation für ein bestimmtes handeln. Ein Commitment wirkt i.d.Regel verpflichtet, so dass man sich an das Ziel gebunden fühlt (anders als bei Neujahrs-Vorsätzen). Commitments sind i.d.Regel nicht komplex, d.h. die Realisierung scheitert nicht daran, dass die Aufgabe zu kompliziert ist. Das Commitment kommt von einem selbst, d.h. man kann und sollte selbst entscheiden, ob man jetzt 5 oder 10kg abnehmen möchte bzw. ob man jede Woche 5 km oder 10 km laufen möchte.

So, what’s next? Weiterlesen

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Eingeordnet unter Entscheidungsfindung

10 Daumenregeln um abzunehmen

Dan Goldstein hat mal wieder eine wunderbare Liste ausgearbeitet. Dieses Mal hat er das Gewichtsproblem ins Visier genommen. Dabei kam einige Punkte zusammen, die nicht jeder befolgen kann. Immerhin kann jedoch jeder wenigstens eine paar Punkte davon erfüllen:

  1. Wohnung ca. 2 km von der Arbeit, so dass man zu Fuß zur Arbeit gehen kann
  2. Nicht darüber nachdenken, nicht planen, was man essen möchte
  3. Jeden Tag dasselbe frühstücken
  4. Immer von kleinen Tellern essen
  5. Auf den Gewichtsverlust wetten
  6. Das Essen mit einer Waage abwiegen
  7. Lerne, die Anzahl der Kalorien eines Essens richtig einzuschätzen
  8. Niemals mehr als 500 Kilokalorien auf einmal essen
  9. Betrachte Gemüse und Obst so, dass es praktisch Null Kalorien hat

Wie jede gute Liste hat diese nur neun Punkte! Das Ganze in English? Hier!

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Eingeordnet unter Aus dem Zusammenhang, Entscheidungsfindung

Wie man als Versicherungsmakler, ….

die Kunden dazu bewegen kann, mehr an das Morgen zu denken und dabei auch eine sauere Miene heute in Kauf nehmen. Mehr Infos zur Vorsorge.

Das Ganze in der NYTimes.

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Eingeordnet unter AO Psychologie

Eine Forschungsdekade zur Rekognitionsheuristik

In ihrem Überblicksartikel zur Rekognitionsheuristik ziehen Gerd Gigerenzer und Daniel Goldstein ein vorläufiges Fazit.

Es spricht vieles dafür, dass die Rekognitionsheuristik die Schlussfolgerungen einer substanziellen Proportion der Menschen erklärt. Dies gelingt sogar, wenn einer oder mehrere dagegensprechende Hinweise vorhanden sind.
Die Menschen sind adaptive Entscheidungsfinder, denn die Übereinstimmung sinkt, wenn die Validität der Hinweise bzw. die Validität in der Situation niedrig oder gar nicht vorhanden ist.
Im Falle von widersprüchlichen, unvereinbaren Hinweisen scheinen einigen Individuen dazu zu tendieren, unterschiedliche Strategien zu wählen. Darüber ist noch vergleichsweise wenig bekannt.

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Eingeordnet unter Entscheidungsfindung, Studien

Warum man nicht länger lebt, wenn man schneller geht

Dan Goldstein hat sich in einem Post dem Thema der Entknotung von Korrelation und Kausalität gewidmet.

Es geht um den scheinbaren Zusammenhang, der immer wieder impliziert wird, wenn man manche Berichte in der Medienlandschaft verfolgt.

Daraus mutieren dann wahnwitzige Tipps, dass wenn man länger leben will, man schneller gehen oder einen festeren Händedruck einüben müsste.
Das ist natürlich alles quatsch, doch das wissen die meisten nicht.

Die englische Wikipedia hat dem Thema vernünftigerweise auch ein Artikel gewidmet: hier.

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Eingeordnet unter Aus dem Zusammenhang, Statistische Methoden, Vorhersagen

Homophilie kartografiert

Das Thema Homophilie tauchte schon mal im Zusammenhang mit sozialen Medien und der Vorhersage des Kaufverhaltens aufgrund des Verhaltens der eigenen Freunde.

Nun hat Dan Goldstein ein paar Karten gezaubert, in denen die Folgen der Homophilie für Wohngebiete gut zu sehen sind.

Hier.

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Eingeordnet unter Sozialpsychologie

Gleich und Gleich kaufen gerne das Gleiche!

Es geht um die Anziehungskraft der Gleichartigkeit. Soziologen nennen das Homophilie (engl: homophily). Aber was ist das?

„Homophilie bezeichnet im Gegensatz zur Endophilie Beziehungen zu Personen, die in bestimmten Merkmalsdimensionen gleiche Merkmale wie die Befragten selbst aufweisen“ (Haug, Sonja, 2003)*.

Die interessante Frage in der Psychologie lautet nun, in wieweit lässt sich das Verhalten einer Person aufgrund des Verhaltens eines Freundes der Person vorhersagen.

Wenn man Personen nur gleichen Alters und Geschlechts heranzieht, dann erlaubt dies noch keine gute Vorhersage.

Wenn man die Verkäuf der vergangenen 6 Monate zusätzlich heranzieht, so erlaubt das eine bessere Vorhersage.

Die beste Vorhersage erlaubt aber eigentlich, daie Information, ob die Freunde, die man hat, viel ausgeben. „Consumers whose friends spent a lot, also spent a lot themselves“ (Dan Goldstein, 2010).

Wer mehr wissen will, hier.

Ich würde nun gerne wissen, wofür Endophilie steht! 

*Haug, Sonja, 2003. Interethnische Freundschaftsbeziehungen und soziale Integration, Unterschiede in der Ausstattung mit sozialen Kapital bei jungen Deutschen und Immigranten. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. 55(14), 716-736.

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Eingeordnet unter Sozialpsychologie, Vorhersagen

Rekognitionsheuristik

Heuristiken sind simple Regeln, die uns täglich bei Entscheidungssituationen im helfen, eine schnelle und auch gute Lösung zufinden. Sie sind die klaren Wegweiser im Dschungel der Entscheidungsmöglichkeiten. Würden wir nämlich jedes Mal über ein offenes Problem nachdenken, dann wären wir nur damit beschäftigt. Heuristiken erlauben uns den mentalen Aufwand, das Nachdenken, niedrig zu halten.
Ein bekanntes Beispiel für solche Faustregeln ist die Rekognitionsheuristik nach Dan Goldstein und Gigerenzer(2002), die eine der einfachsten Heuristiken ist. Sie besagt, dass wenn bei einer Entscheidung zwei Objekte miteinander verglichen werden(z.B.Welche Stadt ist größer?-A oder B?) von denen das eine Objekt bekannt und das andere unbekannt ist, man in der Regel die bekannte Entscheidungsalternative wählt. Da man die Größe der Stadt also nicht kennt, verwendet man als Refernzklasse die Bekanntheit der Städte. Damit ist die Hoffnung verbunden, dass die Bekanntheit der Stadt ein valider Hinweis auf deren Größe ist. Weil man im Alltag z.B. nicht von außen einschätzen kann, ob eine Person freundlich gesinnt ist, interpretiert man ein Lächeln etc. als einen Hinweis für Freundlichkeit, Offenheit etc.
Für den Alltagsmenschen ist die Rekognitionsheuristik das, was für den Statistiker die lineare Regression ist. Nur das sie simpler ist, und gar nicht so uneffizient!
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Eingeordnet unter Entscheidungsfindung

Die Chancen das Rematch zu gewinnen,

…wenn man am Tag zuvor das erste Spiel gewonnen hat?

Dan Goldstein beschäftigte sich mit Baseball-Ergebnisse der letzten 39 Jahre und kam zum Schluß, dass die Chance nur 51,3% betrug. So gesehen kann man diesem Spruch nicht viel Glauben schenken: „The best predictor of future behavior is past behavior“.

Doch für diese relativ geringe Tendenz gibt es auch statistische Gründe. Wenn man die höchste Liga im Baseball betrachtet, dann sind alle Teams einfach verdammt gut. Die Varianz der Werte ist eingeschränkt. Ausserdem gibt es im Baseball einen spezifischen Faktor, der zu diesem Fast-Gleichgewicht beiträgt.

Wer es trotzdem interessant findet: hier.

So gesehen kann man sagen: das vergangene Verhalten ist der beste Prädiktor zukünftigen Verhaltens. Das heißt aber nicht, dass der Prädiktor gut ist!

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Eingeordnet unter Entscheidungsfindung, Vorhersagen